Samstag, 17. Juli 2010

mein Wochenende



Während in Deutschland das Wochenende in vollstem Gange ist, ist meines schon vorbei.
Eigentlich wollte ich wie angekündigt Donnerstag abends in die alte Karavanserai (die jetzt das Hotel Abbasi ist) Ash-Reshte essen, aber der Däne wollte unbedingt bereits in der größten Tageshitze die Stadt durchstreifen. Er versprach abends mit mir dort hinzugehen, wobei ihm relativ spät einfiel, dass er ja bereits eine andere Verabredung hatte. Er vertröstete mich auf Freitag, jedoch, auch dieser Termin fand nicht statt, da er verschlief. Schön wa? Ich wartete eine Stunde, dann holte ich mir eine iranische Pizza im Hotelrestaurant. Auch nicht schlecht, wenn auch recht unspektakulär.
Er wollte zu jener unislamischen Zeit in die Stadt, weil er herausgefunden hatte, dass dann in der "zhur-chane" trainiert wird. Der Trainingsort einer merkwürdigen iranischen (Kampf-)Sportart, die noch häßlichere Body-Builder-Körper hervorruft als unsere Fitnessstudios. Frauen sind dort nicht zugelassen, also wartete ich im Park davor auf ihn. Jedoch kam er bald zurück, da Touristen ebenfalls nicht zugucken dürfen. Daneben war ein echt schön restaurierter alter Hammam, den haben wir uns angeguckt und uns alles ausführlich vom Aufsichtspersonal erklären lassen. Ich würde ja gerne die Fotos vom Tag hier posten, jedoch klappt das Hochladen nicht.
Auf dem Weg vom Hotel zu diesen Hammam muss man vom ganz im Süden, wo die Uni liegt bis ziemlich weit in den Norden. Dafür haben wir für die Hälfte der Strecke den Bus genommen. (Die sind hier natürlich zwischen Frauen und Männern getrennt, eine solche Fahrt kostet umgerechnet ungefähr 30 Cent) Wir sind am Zayande-Rud ausgestiegen, das ist der Fluss hier. Dort gab es ein kleines Pic-Nic. Dann wollten wir über die historische si-o-se-Brücke auf die andere Seite. Als wir jedoch sahen, dass die Isfahanis sich einen Spass machten durch das Wasser auf die andere Seite zu waten, beschlossen wir kurzerhand es denen nachzutun. Das Wasser ist zur Zeit nur knöcheltief, dann geht das. Thomas, der Däne, behielt seine Irani-Latschen an, ich war barfuß. Es war so rutschig, dass mir alle Sittenregeln ganz egal wurden und ich an seinen Arm fassend auf die andere Seite ging. Da nicht hinzufallen, das war ganz schön anstrengend.
Danach, nach etwa einer Stunde Gehweg, entschieden wir uns für einen Gang durch Hash-Behesht (Park und Palast angucken). Da singen die Isfahanis doch mitten im Park alte Weisen, toll!
Auf dem Rückweg später entschlossen wir uns Pause in einem Teehaus über dem alten Bazar am Imam Khomeini zu machen. Das ist der berühmte umbaute Platz von Isfahan, den man auf allen möglichen Bildern sieht. Der Ausblick war fantastisch. Kein Foto kann beschreiben, wie wunderbar all diese mit blauer Keramik ummantelten Kuppeln aus alten Zeiten im Sonnenlicht aussehen. Es war geradezu überwältigend und man saß echt toll.
Ich war so gegen 8 Uhr abends zuhause und damit exklusive Pausen insgesamt 7 Stunden auf den Beinen. Und das bei 40 Grad. Soviel trinken kann man gar nicht wieviel man hier verdunstet. Das Lustige ist, man braucht sich nicht um das lästige Unterwegs-Auf-Toilette-Müssen zu kümmern, das Bedürfnis ereilt einen so gut wie nie....

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Klingt nach einem guten Wochenende!
Von dem Sport hab ich noch nie was gehört. Um was geht's da?